Man nehme 26Gramm Altpapier (für den ersten Versuch habe ich reines Zeitungspapier verwendet), zerkleinere es in ca. 1Euro große Stücke und gieße 1 Liter heißes Wasser darauf. Das ganze schön unterrühren und nach einem Moment mit dem Stabmixer pürieren.
Ist dies geschehen, warten wir ein paar Stunden, damit sich das ganze zu einem schönen Brei entwickelt. Ich habe so ca. 3 Stunden gewartet. Anschließend habe ich den Brei nochmal durchgequierlt und ihn dann in ein größeres Becken gelehrt, in welches ich bereits 5 Liter kaltes Wasser eingelassen hatte.
Der Papiermacher nennt den großen Bottich, in dem er das Papiergemisch anrichtet auch Bütte.
Auf dem Bild oben seht ihr neben meiner Bütte auch gleich meinen Rahmen, mit dem ich das Papier geschöpft habe. Er ist zweiteilig, damit das ablaufende Wasser nicht die ganze Pulpe wieder wegrinnt, sondern eben nur das Wasser. Pulpe ist der Fachbegriff für den Papierbrei.
Ich nahm ein Holzbrett, das etwas breiter war, als mein Rahmen und legte darauf ein Flies. Auf dieses Flies habe ich mein Papier gestülpt.
Nun wird noch das überschüssige Wasser mit einem Schwamm abgetupft und dann der Rahmen sachte weggehoben, wobei man aufpassen muss, dass das frische nasse Papier auf dem Flies liegen bleibt.
Nun muss das ganze noch mit einer zweiten Platte abgedeckt werden und dann braucht man Druck!
In meiner kleinen Werkstatt, brauchte ich dazu nur ein Mittel: Lebendgewicht 65kg!
Anschließend machte ich noch rundherum Zwingen dran und drehte diese so weit ich es konnte zu. In dieser position habe ich das ganze erst mal ruhen lassen.
Macht das aber bitte entweder draußen, oder auf einem Steinboden, da ja durch das Pressen überall überschüssiges Wasser rausrinnt.
So lies ich das Ganze dann einige Stunden liegen.
Als ich die Zwingen abnahm und mein erster Blick auf das frische, nasse Papier fiehl, war ich sehr erleichtert, es hatte geklappt!
Langsam zog ich das nasse Stück vom Flies ab.
Nun kommen nur noch zwei Schritte, bis zum neuen Papier: 1. das Bügeln und 2. Trocknen.
Beim bügeln, wird das Bügeleisen auf volle Pulle gedreht, die Dampfautomatik sollte ausgeschaltet sein. Ihr legt das nasse Papier am besten zwischen ein Geschirrtuch, damit es am Bügeleisen nicht anklebt.
Nach dem Bügeln wird das Papier noch zum "resttrocknen" aufgehängt.
Und fertig is das Ding:
Viel Spaß beim herstellen!
PS: Die Anleitung, sowie das Rezept, habe ich aus der Zeitschrift "Altes Handwerk................. neu erlebt!" von Neckar-Verlag GmbH
Diese Zeitschrift enthält viel wissenswertes eben über das alte Handwerk und sollte unbedinngt gelesen werden!
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