Wenn wir nun die Latten hergesägt haben, haben wir also von allen Längen 8Stück. Diese ergeben zusammen vier Rahmen.
Und genau diese vier Rahmen werden wir nun bauen.
Als erstes tut Euch selbst den Gefallen und stecht die Stellen für die Nägel leicht vor, sonst kann es passieren, dass das Holz sich am Faserverlauf spaltet. Dann klopft ihr in die kurze Seite ziemlich weit vorne also ca 5mm vor der Kante zwei Nägel rein, bevor Ihr sie auf die Kante der langen Seite nagelt.
Ihr könnt auch, um mehr Stabilität herauszuholen, die Enden vor dem Nageln noch mit Holzleim einschmieren, dann hält die Vebindung besser. Allerdings ist diese Art der Verleimung in der Tischlerwelt verpönt, da man kein Längsholz mit Stirnholz verleimt, weil diese beiden Arten anders "arbeiten" und damit die Gefahr besteht, das das Holz splittert. Allerdings sind unsere Latten so schmal und klein, dass es in diesem Fall erlaubt ist.
Genauso macht Ihr es mit den andern beiden Latten, bis Ihr einen Rahmen habt. Und auch mit den andern Latten weiter so machen, bis es Schluß endlich 4 Rahmen sind:
Diese vier Rahmen ergeben unsere kleine Kiste. Aber bevor wir weitermachen können, muss der Boden noch ran!
Ich habe ihn selber zugeschnitten, dazu habe ich einen Rahmen auf eine Hartfaserplatte gelegt und den Umriss angezeichnet, anschließend mit der Stichsäge rundherum und schon war der Boden fertig.
Mit den Nägeln habe ich in dann befästgt.
Dann habe ich die Rahmen mit Abstandhaltern aufeinander gestapelt, um die Höhe zu ermitteln. Meine Abstandhalter sind kleine Holzplättchen, welche mir immer von den Keilrahmen übrigbleiben. Sie haben die gleichen Stärken und bieten so optimale Abstände.
Wie man sieht, habe ich als Bodenplatte die Rückseite eines alten Bilderrahmens genommen, diese Rückseiten sind aus Hartfaserplatte (eine Platte aus Holzstaub mit Harzen verleimt und Gepresst), dabei habe ich absichtlich die glatte Seite für Innen genommen und die raue Seite für Außen damit ich gleichzeitig eine rutschhemmende Fläche unten habe.
Mit diesem Maß konnte ich dann die Eckschienen herschneiden.
Ihr braucht vier Stück, damit deckt Ihr nähmlich die störenden Hirnholzseiten ab.
Die auf Maß geschnittenen Eckschienen legt Ihr an die einzelnen Rahmen an und markiert diese an der Eckleiste. Fangt mit dem Boden an und setzt dann Rahen für Rahmen aufeinander, immer mit den Abstandhaltern dazwischen, damit Ihr so den richtigen Platz an der Schiene bestimmen könnt, diese Bestimmung braucht Ihr, damit Ihr wisst, wo der Holzleim hin muss.
Ihr müsst auch nur eine Eckschiene anzeichnen, die anderen könnt Ihr dann einfach übertragen, indem Ihr sie nebeneinander legt und die Linie einfachauf die andere Seite durchzieht. Denn durch die Abstandhalter sind ja die Rahmen alle an der selben Stelle.
Ist auch dies Vorbereitet, wird es allerdings Knifflig, denn nun kommt das Verleimen!
Hierzu muss ich sagen, dass Ihr mehrere Möglichkeiten habt: zum einen könnt Ihr es mit Holzleim machen, der Vorteil ist, er hält bis zu 25Jahre und bildet die Stärkste Verbindung. Der Nachteil ist es dauert länger, bis der Leim hält.
Ihr könnt aber auch Heißkleber verwenden, das geht schneller, da der Kleber schnell aushärtet, der Nachteil ist, das die Verbindung nicht so stabil ist und Ihr auch schnell Arbeiten müsst!
Ihr könnt Euch die folgende Arbeit erleichtern, indem Ihr an den Stirnseiten, wo die Eckschienen hinkommen sollen einen Nagel einschlagt und diesen dann mit der Beißzange sehr kurz abzwickt.
Aber wirklich sehr kurz abzwicken, sonst funktionier der Tipp nicht! Der abgezwickte Nagel bewirkt, dass das Eckstück nicht runterfällt oder verrutscht, wenn Ihr nach dem Leimen die Spanngurte anbringt. Wenn Ihr den Nagel jedoch zu lange lässt, dann passiert es, dass die Eckschiene nicht mehr am eigentlichen Holz anliegt und somit die Verleimung nicht klappt.
Also: Nagel gaaaaaanz kurz abzwicken. Vorsicht, die abgezwickten Enden könnten unkontrolliert durch die Gegend fliegen und jemanden verletzen, also vorsicht, beim abzwicken!!!
Nun könnt Ihr die Eckschienen in Position bringen, nachdem Ihr die Rahmen wieder so aufgebaut habt, wie beim Abmessen, mit den Abstandhlatern dazwischen.
Wenn dann alle vier Schienen angebracht sind, dann kommt der heickle Teil, die Spanngurte. Ihr braucht für jeden Rahmen einen eigenen Gurt, damit Ihr die Ecken ordentlich verleimen könnt. Der Gurt sollte je nach Holzleim (es gibt einen sogenannten Expressleim der nach einigen Minuten schon fest ist und es gibt normalen Leim, welcher bereits nach einer Stunde fest ist)
Ich habe in meinem Fall die Spanngurte 8 Stunden drangelassen, weil ich es morgens vor der Arbeit gemacht habe und dann nicht mehr zum abnehmen gekommen bin.
Das mit den Spanngurten ist eine kniffligen Sache, denn wenn Ihr sie zu fest anzieht, dann kann es sein, dass die Rahmen verrutschen, also vorsicht. Auch zu wenig Spannung ist schlecht, da sie sonst nicht am Holz aufliegen und die Verleimung somit unwirksam wird.
Also mit vorsicht anziehen und dann geduld!
Keine Panik, wenn das Kistchen nicht im rechten Winkel sein sollte, ich persönlich finde es realistischer, wenn es leicht schief ist! ^^
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