Vorsicht Holz

30.10.2014 11:04

Holz ist ein schöner Werkstoff, er ist natürlich und wird seit Urzeiten als Baustoff verwendet.

Aber es hat auch negative Eigenschaften.

Holz kann Schädlinge oder auch Pilze haben. Schädlinge erkennt man oft erst, wenn es zu spät ist und mehrere Stellen infiziert sind, genauso verhält es sich mit Pilzen, welche man erst an ihrem Myzel, an den Geflechten, ausserhalb des Holzes erkennt.

Bei Pilzen gibt es dann auch noch die Gefahr, sie können sich in eine Art "Winterschlaf" (nicht bezogen auf die Jahreszeit) begeben, sie können mehrere Jahre inaktiv sein, bevor sie, wenn sich die Klimabedinungen ändern, wieder wachsen.

Bei Möbel geht man von einer Holzfeuchte zwischen 7 und  12% aus, wenn man das Holz bearbeiten möchte. Diese Holzfeuchte wird deshalb gewählt, da das Holz in diesem Bereich am wenigsten "Arbeitet".

In den meisten Haushalten, ist die Luft sehr trocken, so dass das Holz bei einer höheren Holzfeuchte, schon bei der Bearbeitung schwinden würde. Bei der bis zu 12% Holzfeuchte, hat man einen guten Mittelwert, so dass die Möbel nach der Verarbeitung noch ihre Form behalten.

Was hat das nun mit den Pilzen zu tun? 
Nun, die Pilze stellen das Wachstum bei unter 20% ein. Erst wenn die Feuchtigkeit im Holz wieder ansteigt, beginnen sie ihr zerstörerisches Werk von neuem und glaubt mir, die können sehr, sehr lange trockenperioden durchhalten.

Darum sind vom sogenannten Hausschwamm und auch vom Kellerschwamm meistens Keller oder Dachgeschosse betroffen, weil dort die Luftfeuchtigkeit höher ist und somit auch die Holzfeuchte.

Wobei der Kellerschwamm eine Holzfeuchte von 30%-60% benötigt.

 

Von Natur aus sind Schädlinge und Pilze keine "Mörder" des Holzes, sondern vielmehr Nützlinge, die der Wald benötigt, um sich zu regenerieren, doch kommen sie in Verbindung zum Menschen auf, eben im Haus, so werden sie zu schadhaften Gegnern.

 

Bei den tierischen Schädlingen sticht vor allem der Hausbockkäfer ins Auge. Seine Larven zersetzen das Holz mit ihren scharfen Beißwerkzeugen, sie futtern sich knapp unter der Holzoberfläche durch, bis sie schlußendlich zum Vollinsekt heranwachsen und ihre Eier wiederum ins Holz legen.

Splintholz (die äußere Schicht Holz gleich unter der Rinde) ist dabei das Lieblingsziel der Käfer, weshalb das Splintholz nicht so gerne verarbeitet wird.

 

Ich weiß leider nicht mehr so genau, wo ich das gelesen habe, aber die Larve kann bis zu 5Jahre im Holz überleben, ohne aktiv zu sein!

Bei Käfern sieht man den Befall an den kleinen runden Fluglöchern, die über das Holz verteilt sind, rieselt dort auch noch helles "Holzmehl" heraus, so ist definitiv ein Befall des Holzes gegeben.

Durch die Fraßgänge, wird das Holz in seiner Statik geschädigt und kann "zusammen brechen"!

Hat man die Käfer im Haus, sind der Dachstuhl und auch sämtliche Möbel in Gefahr!

Auch bei den Käfern spielt die Holzfeuchte eine Rolle, wobei auch die Temperatur nicht zu unterschätzen ist.

 

Warum erzähl ich Euch das?

 

Nun, wer Holz im Freien sammelt, auch wenn er es geradewegs aus dem Wasser zieht, es gibt keine Garantie, das nicht ein Schädlings- oder ein Pilzbefall vorherrscht.

Darum ist Sorgfalt und Achtsamkeit besonders wichtig. 

Sind die Hölzer klein, dann lege ich sie meistens bei bis zu 80 Grad in den Backofen, so kann ich zumindest den Schädlingsbefall ausschließen, da die Larven hauptsächlich aus Eiweis bestehen und dieses Eiweis bei 60 Grad verbrennt.

Pilze können die Hitze auch nicht sonderlich gut ab!

 

Bei größeren Stücken, nehme ich an besonders heißen Tagen einen schwarzen Müllsack, packe das Holz hinein und lasse es in der Sonne bruzeln... Allerdings muss es schon ein sehr heißer Tag sein, damit man die Temperatur von mindestens 60 Grad erreicht!

 

Natürlich gäbe es auch noch chemische Keulen gegen die Schädlinge, aber das überlasse ich jedem selbst. Für mich persönlich ist das nichts!

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