Über mich
Freizeit, was nun?
Jahrelang war ich es durch meinen Beruf gewohnt (Fernfahrerin), keine Freizeit zu haben. Ständig unterwegs, die Wochenenden nutzend, um den LKW zu säubern oder kleinere Reparaturen durchzuführen.
Kurzum: Freizeit war ein Fremdwort.
Als ich dann schließlich meinen Beruf, nach langem hin und her an den Nagel hängte, war das Loch mit dem Namen "Freizeit" sehr groß.
Diese zu füllen, kam einer Odyssee gleich.
Zunächst hatte ich nicht einmal die innere Ruhe, um auch nur ein Buch zu lesen.
Was sollte ich also mit meiner gewonnenen Zeit anfangen?
So fing ich als erstes mit Kalligrafie an, welche mich nach Stunden und Wochen des mühseligen Übens zur Malerei brachte. Zugegeben, meine Bilder besitzen eher den Charakter von abstrakter Kingergartenkunst.
Viele Bilder die in dieser Zeit dennoch entstanden, verschenkte ich wegen akuten Platzmangels an meine Familie.
Dann widmete ich mich dem Wissen der Schmuckherstellung. Ein echt teuerer Spaß, das kann ich Euch versichern.
Die Wende schließlich kam nach einem kurzen Intermezzo in Sachen Metallverarbeitung 2010.
Ich wurde von Freunden auf den Weihnachtsmarkt nach Großarl eingeladen.
Dort sah ich sie zum ersten mal: handgefertigte Weihnachtskrippen
Diese Kunst brachte mich so ins Staunen, das ich mir vornahm, es selber auszuprobieren.
Doch zunächst musste mal Literatur darüber her und so kaufte ich mir nach und nach alles, was es auf dem Büchermarkt zu lesen gibt. Meine erste selbstgebaute Krippe, verlangte mir viel ab. Da ich nur sehr wenige Maschinen besitze und nicht allzuviel wusste von der Holzverarbeitung. Ich musste viel ausprobieren um ein gutes Resultat zu erzeugen.
Doch genau dieses ausprobieren war es, was mich anspornte!
Es machte unheimlich Spaß!
Und dann wollte ich mehr, Schnitzeisen mussten her. Ja genau ich wollte mein Krippenzubehör selber schnitzen.
Tag um Tag vertiefte ich mich mehr in das Thema und dabei stieß ich sehr schnell auf ein Problem...
Woher bekomme ich das richtige Holz?
Obwohl wir hier in der Gegend viele holzverarbeitenden Betriebe haben, ist z.B. Lindenholz in kleinen Mengen nur sehr schwer zu bekommen.
Die meisten verkaufen es nur in großer Stückzahl oder nach Kubikmetern und das geht dann ganz schön ins Geld.
Ein herber Rückschlag!
Fichtenholz bekommt man in jeder Form und in jeder Stückzahl und es schlägt mit geringen Kosten zu Buche. Doch die Bearbeitung und das aussehen, sind gewöhnungsbedürftig.
Durch Recherchen im Internet stieß ich auf eine recht unkonventionelle Art, um an Holz zu kommen: Wasser
Bei Wanderungen fand ich nebenbei einige gute Plätze, an welchen sich das Holz, durch enge Schluchten getrieben, abgescheuert durch Wasser, Stein und Sand in unzähligen Formen und Variationen sammelt.
Dieses äußerst lebendige Material, Schwemmholz oder auch Treibholz genannt, wurde von nun an mein Begleiter.
Oftmals fällt eine genaue Bestimmung der Holzart schwer, da die eben beschriebenen Durchlaufstationen, sowie die Witterung es nicht mehr zu lassen.
Doch genau das macht den Anreiz aus!
Meine Vermieter waren nicht gerade begeistert, als sie durch Zufall meinen mit Schwemmholz beladenen Balkon sahen, doch irgendwie musste ich das Holz ja trocknen.
Bei der anschließenden Säuberung kamen die verschiedenen Formen erst richtig schön heraus und durch die Bearbeitung mit meinen Händen, lernte ich die Werkstücke genauestens kennen. Oftmals kann man die Wucht des Wassers nicht nur sehen, sondern auch regelrecht noch fühlen.
Und so kam ich denn zu meinem Hobby...
Seit dem 29.06.2014 bin ich übrigens auch Tischlerin, nach einer 2Jährigen Umschulungsphase.
Wichtige Informationen oder Ankündigungen können Sie im Text beispielsweise so hervorheben.